EVENT ZUR FÖRDERUNG VON INNOVATION UND TRANSFORMATION

Wie sieht die Zukunft der KI aus? Einblicke in KMUp – Mittelstand trifft Start-Ups 2024

Am 4. September 2024 fand erneut unser Innovationsforum „KMUp – Mittelstand trifft Start-ups“ statt. Gastgeber war dieses Jahr passend zum Fokusthema Künstliche Intelligenz (KI) unser Schlüsselpartner AI Village auf dem euronova Campus in Hürth. Etwa 100 ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trafen sich, um aktuelle Ansätze und zukünftige Einsatzgebiete von KI kennenzulernen und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu erhalten unter der Fragestellung: “Was kommt nach ChatGPT?”

Interaktion und Matchmaking

Predictive Maintenance, Large language models, Computer Vision – es gibt wohl kaum ein Thema, was Wirtschafts- und Arbeitswelt derzeit so beschäftigt wie Künstliche Intelligenz. Die rasanten Entwicklungen stellen Unternehmen vor Herausforderungen, bieten jedoch gleichzeitig Chancen für Innovation und Wachstum. Das Tagesprogramm, unter anderem 16 Fachbeiträge von KI-Pionieren, sollte bei KMUp Orientierung bieten und Möglichkeiten für Kooperationen eröffnen. Die Präsentationen aus Wirtschaft und Wissenschaft verteilten sich auf vier Sessions in vier Räumen unter Moderation von Dr. Alexander Opitz (AI Village), Dr. Thomas Siemer (Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland / TH Köln), Dr. Bettina Knothe (Bergischer Abfallwirtschaftsverband) und Thomas Tomakidi (Arbeitgeberverband kölnmetall). So konnten sich Teilnehmende jeweils ihre favorisierten Vorträge anhören.

Plenum

Your Easy AI ist eine KI-Baukastensoftware für KMUs. Sie ermöglicht es, ohne KI-Kenntnisse auf Basis Ihrer Daten KI-Modelle zu entwickeln, die Vorhersagen treffen, Muster erkennen oder Inhalte generieren. Beispiele sind die Vorhersage von Maschinenausfällen, Nachfrageprognosen, automatische Schichtplanung, Qualitätskontrolle oder Angebotserstellung. 

Patrick Imcke

Mit der OpenSustainabilityApp werden die CO2-Fußabdrücke in jedem Kassenzettel bzw. Rechnungsbeleg durch ein Foto berechnet. Ist Ihr Fußabdruck geringer als der Ihrer Vergleichsgruppe, werden Sie mit Punkten belohnt. Diese Punkte können Sie gegen Rabatte und Aktionen tauschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Kassensystem in Einzelhandel haben oder die Belege produzierender Unternehmen analysieren wollen. Auch Reisekostenbelege, Energiebelege sowie Produktionsbelege werden erkannt. Damit gibt dataMatters jedem Beschäftigtem mit Smartphone die Möglichkeit, seine CO2-Historie und die des Unternehmens zu erfassen.

Daniel Trauth

An mehreren industrialisierten Use Cases zeigte Professor Patrick Tichelmann, wie bei Detection-X aus den drei Basistechnologien Object Detection mit Deep Learning, Reinforcement Learning und Large language models eine Vielzahl von Anwendungen entstanden sind, die von Recycling über die Lebensmittelindustrie, der Medizintechnik bis hin zu Versicherungen reichen.

Prof. Patrick Tichelmann

ClickID, ein intelligentes Wearable von VOSS Automotive, überwacht die Qualität von Steckverbindungen etwa in der Autoindustrie mit KI und reduziert so die Fehlerquote. Die Technologie analysiert Bewegungs- und Audiodaten in Echtzeit und gibt sofortiges Feedback, wodurch der Montageprozess effizienter und weniger fehleranfällig wird. ClickID bietet Mitarbeitenden einen Qualitätsnachweis ihrer Arbeit und erhöht für Produktionsverantwortliche die Prozesssicherheit und Qualitätskontrolle. 

Maximilian Gunst
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Raum 1

Dario Luipers

Das MDZ Rheinland gab einen Überblick zum KI-Themenbereich der Computer Vision / Machine Vision geben. Zudem zeigte Dario Luipers anhand von Anwendungsbeispielen sowie aktuellen Projekten, wie die Technologie effizient bei Unternehmen eingeführt werden kann.

Esma Gulten

GIZIL, a leading industrial engineering and construction service provider. GIZIL‘s innovative digital twin solution encompasses reality capture, processing, modeling, metadata integration, gamification, and analytics. The unique cloud-based technology, Virtual Plant, is a key component of GIZIL’s offerings, providing holistic solutions for planning, scheduling, quality management, cost control, material movement, and shop floor operations in the tank terminal industry.

Jordis Dony

Jordis Dony präsentierte, wie Sie Ihr Unternehmen auf Techniken wie KI oder Automatisierung vorbereiten können. Wie kann die Weiterentwicklung der Mitarbeiter und Führungskräfte gelingen, womit beginnen Sie idealerweise und welche Fehler sollten Sie vermeiden? Beispiele aus produzierenden Unternehmen und der Telekombranche zeigten, wie Sie Strukturen und Prozesse schaffen, die Ihre Firma fit für nachhaltige Innovation und Transformation machen.

Lucia Karch

Der Vortrag beantwortete zentrale Fragen rund um KI Use Case Management. KI-Bedarf identifizieren: Lohnt sich eine KI-Lösung? Wo und wie sammeln/dokumentieren wir die Use Cases? Die richtigen Use Cases: Welche Use Cases sind strategisch und wirtschaftlich wichtig und sollten weiter gefördert werden? Wissenstransfer sichern: Wie stellen wir sicher, dass die relevanten Informationen schnell und einfach für jeden zugänglich sind? Auf den AI Act reagieren: Wie können Sie jetzt schon auf die kommende Regulation reagieren? 

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Raum 2

Wofür kann man KI in der Kommunikation nutzen, welche Chancen und Risiken gibt es? Was ist insbesondere für Unternehmen mit hoher Vertraulichkeitsstufe wichtig, und wie überzeuge ich meine Mitarbeitenden davon, die Tools zu nutzen? Der KI-Concierge von aiconver hilft Unternehmen dabei, Meetings und Workshops automatisiert zu protokollieren, zusammenzufassen und To Do’s abzuleiten. Durch die intelligente Suchfunktion gehen keine Informationen mehr verloren.

Philipp Hennig

Wissensaustausch ist das Rückgrat jedes Unternehmens. Aber was ist, wenn Schlüsselpersonal geht und unersetzliches Wissen mitnimmt? Dokumentationen und Handbücher stoßen hier oft an ihre Grenzen. KI-Trainer Timur Sereflioglu gab einen Einblick in das Potenzial KI-gestützten Wissensmanagements. Der Fokus lag auf praktischen Lösungsansätzen, die zeigten, wie Ihr Unternehmen mittels KI-Tools effizient Wissen sichern und verfügbar machen kann.

Timur Sereflioglu

Die Autoindustrie steht vor großen Herausforderungen hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von Produktion und Lieferketten. KI spielt eine wichtige Rolle, diese Paradigmen umsetzen und nachhaltig in neue Geschäftsmodelle verankern zu können. Ziel ist, durch KI nachhaltig zu werden und eine grünere Zukunft zu fördern. Seit über 8 Jahren unterstützt triebwerk.ai (by wattx) KMU, KI-Strategien zu entwickeln und zu implementieren. 

Julian Speckmaier

In der Produktion sind Oberflächenanomalien schwer zu erkennen. Das fordert zeitintensive manuelle Kontrollen. Der KI-basierte Ansatz von codecentric automatisiert diesen Prozess – ideal für Unternehmen jeder Größe. Das Verfahren generiert autark Trainingsdaten und löst typische Herausforderungen wie etwa seltene Fehlerdaten. Algorithmen decken Anomalien zuverlässig auf, ohne große manuelle Datensätze. Der Ansatz steigert Effizienz und Präzision von Qualitätskontrollen, so codecentric. 

Nils Uhrberg
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Raum 3

Rieka Rittsteiger

BeeAI ist ein Chatbot, der Informationen aus verschiedenen Management-, Versionskontroll-, HR- und Buchhaltungstools konsolidiert. Der Chatbot kann in gängige Chat-Tools wie Slack, Google Chat oder Teams integriert werden. Das Ziel von BeeAI ist es, die Kommunikation zu vereinfachen, indem eine faktenbasierte Grundlage für den weiteren Austausch und Fragen geboten wird. Dadurch können Meetings effizienter genutzt werden. Es wird somit weniger Zeit für die Informationsbeschaffung vor den Meetings benötigt, wodurch Geld und Zeit gespart wird.

Tobias Burger

red cable robots stellt industrielle Seilroboter und seil-roboterbasierte Automatisierungsanlagen her. Die Stärke von Seilrobotern liegt in der kostengünstigen Abdeckung von großen Arbeitsbereichen bei hoher Dynamik. Damit automatisiert das Start-Up Aufgaben, für die konventionelle Industrieroboter zu wenig Reichweite, Traglast, Geschwindigkeit oder Wirtschaftlichkeit bieten. 

Marvin Müller Bader

nanuq. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das gesamte Service-Portfolio im Bereich Flottenelektrifizierung abzudecken. Egal, an welcher Stelle Sie gerade vor einer Herausforderung stehen – nanuq. ist Ihr Ansprechpartner. Das Team von nanuq. führt Analysen durch, installiert Hardware-Komponenten vor Ort und betreibt die Infrastruktur. 

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Matchmaking und Inspirationen

Maximilian Gunst demonstrierte die ClickID von Voss.

Nach der Mittagspause bot der Gallery Walk den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit 15 Ausstellenden aktiver in Kontakt zu treten. So demonstrierte etwa Maximilian Gunst von Voss Automotive die ClickID. Das KI-gestützte Wearable überwacht die Qualität von Steckverbindungen in der Produktion. Die im Handschuh integrierte Technologie analysiert Bewegungs- und Audiodaten in Echtzeit und gibt sofortiges Feedback, wodurch der Montageprozess effizienter und weniger fehleranfällig wird. Konventionell werden Steckverbindungen, die zuvor per Hand geknüpft werden, eben auch per Hand getestet. Das heißt, die Qualitätskontrolle besteht bisher darin, an einem Stecker zu ziehen. Das neue System schafft nun Abhilfe, indem es diesen Schritt automatisiert und optimiert. 

Die red cable robots GmbH zeigte Potenziale der Seilrobotik auf – ob für die Produktion, Logistik oder das Baugewerbe. Seilroboter, auch als Spidercam aus Fußballstadien bekannt, können demnach eine beliebig ausrüstbare Plattform bei großer Last mit hoher Geschwindigkeit durch den Raum bewegen. Bilderkennung und spezialisierte KI unterstützen beispielsweise bei der präziseren Platzierung von Materialien und Ausführung von Produktionsschritten. 

Daneben konnten sich die Teilnehmenden im Digitalum-Bus der Digitalum Wittgenstein gGmbH unter anderem beim virtuellen Schweißen versuchen und mehr über additive Fertigung erfahren. 

In der gesamten Halle des AI Village vernetzten sich die Leute während des Gallery Walks, schüttelten Hände und tauschten Visitenkarten aus. „Ich konnte als Netzwerkmanager des Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen unsere Angebote einer Vielzahl von interessierten kleinen und mittleren Unternehmen vorstellen. Mehr davon!“, beschrieb es Thomas Crämer.

Was kommt nach ChatGPT?

Patrick Imcke, Geschäftsführer der Your Easy AI GmbH, hielt zum Abschluss einen Impulsvortrag mit dem Titel „Was kommt nach ChatGPT? Die Zukunft der KI ist spezialisiert“. Der Mathematiker beschrieb, dass er KI-Software wie ChatGPT als generalisierte KI einordnet. „Unter generalisierter KI verstehen wir eine Art Schweizer Taschenmesser. Für viele Anwendungen zu gebrauchen, aber recht oberflächlich (…) Ein bisschen ein Alles-Könner, aber alles nur ein bisschen.“ 

Diese Vielseitigkeit sei eben auch ein Nachteil, denn generalisierte KI sei nicht für ein konkretes Problem geschaffen. Sie könne viel mehr, als sie im Einzelfall überhaupt muss und sei daher vor allem im Training unnötig teuer. Die Zukunft der KI liegt Imckes Einschätzung nach also in spezialisierter KI, die sich nur einem konkreten Problem widme. „Sie kann nichts, außer dieses eine Problem lösen, aber darin ist sie wirklich ein Experte.“ Wie ein Skalpell im OP, sei spezialisierte KI ein Werkzeug für exakt einen Anwendungsfall. Das mache sie günstiger und präziser als generalisierte KI. Sie besitze enormes Einsparungs- und Optimierungspotenzial für Unternehmen, sei aber auch kein Selbstläufer. 

Wie Beschäftigte, brauche auch KI eine saubere Einarbeitung und Pflege, um gute Arbeit zu leisten. Damit Unternehmen zukünftig die Potenziale von KI nutzen können, ist es daher essenziell, die richtigen Daten zu sammeln und sie sauber zu strukturieren, so Imcke. Spezialisierte KI brauche regelmäßig Updates und Pflege. Dann aber würde sie ihre ganzen Potenziale entfalten.

Patrick Imcke Your Easy AI
Patrick Imcke, Geschäftsführer von Your Easy AI, wagte einen Blick in die Zukunft.

Transformationsprozesse sind Kerninhalt des Projekts TrendAuto2030plus. Gemeinsam mit unseren Konsortialpartnern unterstützen wir mit diesem Projekt die zahlreichen Automobilzulieferer und -hersteller in der Region bei ihrer Transformation. In den vier Handlungsfeldern Strategie, Technologie, Geschäftsmodell und Qualifikation bieten wir Hilfestellung für diese Unternehmen. 

Wir danken allen Teilnehmenden für Ihre Zeit! Unser besonderer Dank gilt den Vortragenden sowie unseren PartnerInnen, die uns geholfen haben, diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen! 

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