Zirkuläre Transformation von Produkten und Geschäftsmodellen am Beispiel des Eisenwerks Brühl - 17.07.2025

Brühl - Unternehmensbesuch

Zielsetzung

Ziel der Veranstaltung war es, am Beispiel eines Produkts des Eisenwerks Brühl zu demonstrieren, wie sich mithilfe eines Circularity Assessments die Kreislauffähigkeit von Produkten analysieren und bewerten lässt. Anschließend sollten die Teilnehmenden praxisnahe Einblicke erhalten, wie ein Geschäftsmodell gezielt angepasst werden kann, um ausgewählte Strategien der Kreislaufwirtschaft zu integrieren („Circular Business Model“). Hierzu wurden fachliche Impulse mit interaktiven Workshop-Elementen sowie spannenden Praxis-Einblicken im Rahmen einer ergänzenden Werksführung miteinander kombiniert.

Impulsvortrag | Circularity Assessment

Im Rahmen des ersten Impulsvortrags erhielten die Teilnehmenden einen thematischen Einstieg in die Kreislaufwirtschaft. Anhand von Beispielen wurden die damit verbundenen, grundlegenden Prinzipien erläutert sowie die sogenannten R-Strategien eingeführt, die zur Operationalisierung der Kreislaufwirtschaft dienen. Anschließend erhielten die Teilnehmenden eine Anleitung zur Erstellung und Durchführung von Circularity Assessments. Diese qualitative Methode unterstützt Unternehmen bei der Bewertung der Kreislauffähigkeit ihrer Produkte und unterstützt somit die Identifizierung von Business Cases im Rahmen der Kreislaufwirtschaft.

Workshop | Circularity Assessment

Im darauf aufbauenden Workshop wurde das Assessment schließlich beispielhaft an einem Produkt der Eisenwerke Brühl durchgeführt und demonstriert. Das dafür verwendete Tool leitet den Anwendenden durch verschiedene Bewertungskriterien und gibt die Eignung des Produktes hinsichtlich der R-Strategien „Reuse“, „Repair“, Refurbishment“, „Remanufacturing“ und „Recycling“ aus. Zusätzlich erlaubt es eine Analyse der Verbesserungspotentiale des Produkts, die im Rahmen des Workshops mit der Runde diskutiert wurden.

Impulsvortrag | Circular Business Models

Der nächste Impulsvortrag diente dazu, ein gemeinsames Verständnis für zirkuläre Geschäftsmodelle zu schaffen und die damit verbundenen Chancen für Unternehmen greifbar zu machen. Es wurden zentrale Strategien der Kreislaufwirtschaft vorgestellt, darunter das Schließen, Verlangsamen, Verengen, Entmaterialisieren und Intensivieren von Kreisläufen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der systematischen Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle anhand eines fünfstufigen Prozesses. Dieser umfasste die Unternehmens- und Umfeldanalyse, die Identifikation von Potenzialen, die Ideengenerierung, die Konzeptentwicklung sowie die anschließende Implementierung und Beobachtung des Wertschöpfungsnetzwerks. Dabei wurden etablierte Tools wie das Business Model Canvas, der Circular Loop Designer sowie verschiedene Reifegrad-Tools vorgestellt. Geschäftsmodellmuster und Best-Practice-Beispiele zeigten auf, wie Unternehmen zirkuläre Prinzipien bereits erfolgreich umsetzen. Beispiele hierfür sind Rücknahmesysteme, Partnerschaften für Reverse Logistics, die Verlängerung der Produktlebensdauer sowie die Etablierung von Produkt-Service-Modellen.

Workshop | Circular Business Models

In einem begleitenden Workshop-Teil wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufgeteilt, um für das Eisenwerk Brühl konkrete Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Dabei standen zwei zentrale Fragen im Fokus:

1. Welche CE-Prinzipien eignen sich, um das Geschäftsmodell des Eisenwerks Brühl kreislauffähig zu gestalten?

2. Wie könnte ein zirkuläres Wertschöpfungsnetzwerk aussehen?

Ergebnisse und Ausblick

Das Circularity Assessment in Verbindung mit der Konzipierung eines kompatiblen Geschäftsmodells ermöglichte den Eisenwerken Brühl, das Potential ihrer Produkte im Kontext der Kreislaufwirtschaft abzuschätzen. Die offene Interaktion mit den restlichen Teilnehmenden während der Workshops stellte sicher, dass diese das Vorgehen aufwandsarm auf eigene Use Cases übertragen können. Perspektivisch ebnet die Veranstaltung den Teilnehmenden den Weg zu ersten Pilotprojekten und die Definition von Business Cases, die die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben.

Das Veranstaltungsformat findet im November erneut statt, diesmal am Beispiel der Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG.
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