TrendAuto2030plus bei der Hans Berg GmbH & Co. KG

Von Zugvögeln und Künstlicher Intelligenz

Wenn Zugvögel lange Distanzen zurücklegen müssen, fliegen sie oft eine V-förmige Formation. Die Formation hat eine wichtige Funktion: Jeder Vogel fliegt im Windschatten des Artgenossen vor ihm. Diese Zusammenarbeit ermöglicht den Tieren eine enorme Energieeinsparung auf langen Wegen. Bei der Führung der Formation, die den größten Kraftaufwand fordert, wechseln sich die Vögel ab, um die Anstrengung auf mehrere Köpfe zu verteilen. Ähnlich steht auch die Auto- und Zulieferindustrie angesichts des Transformationsdrucks vor einem langen Weg und hat die Chance, diese Herausforderung gemeinsam zu bestreiten. Am 05. Juni übernahm die Hans Berg GmbH & Co. KG die Führung der Formation und öffnete ihre Pforten für unser Team „Entwicklungssystematik und kollaboratives Arbeiten“. Martin de Fries, Marcus Irmer und Alexander Nüßgen zeigten am praktischen Beispiel Hans Berg, wie eine KI Schritt für Schritt programmiert werden kann.

Die Firma Hans Berg und ihr Anwendungsfall

Zehn Unternehmensvertreter sowie die Wirtschaftsförderung Oberberg versammelten sich, um einen Eindruck der Firma Berg zu gewinnen. Dr. Matthias Prier und Thomas Woitzik führten nicht nur durch die Produktionsstätte, sondern auch durch die traditionsreiche Geschichte ihres Arbeitgebers. Das 1950 gegründete Unternehmen wird in der dritten Generation familiengeführt und besitzt neben dem Hauptsitz in Reichshof auch Standorte in der Türkei. Berg ist ein international tätiger Produzent von Tiefziehteilen, metallischen Rohrkomponenten sowie entsprechender Baugruppen und beschäftigt insgesamt etwa 600 Mitarbeiter. Neben allen wasserführenden Teilen in Flachheizkörpern (außer den Heizplatten selbst), produziert Berg unter anderem auch sicherheitsrelevante Teile für die Automobilindustrie. Eine Maschine zur Herstellung eines solchen Teils stand Modell für unseren Workshop „Programmierung einer KI – Schritt für Schritt“. In der Maschine werden mehrere Komponenten für einen Motorhaubenaufsteller zusammengeschweißt, der im Fall eines Unfalls Passanten mehr Schutz bietet. Ein Datenschreiber protokolliert den Fertigungsprozess und dient der Gütebewertung der Schweißung. Da es sich bei dem Haubenaufsteller um eine sicherheitsrelevante Baugruppe handelt, wird die Gütebewertung konservativ vorgenommen. Tendenziell wird die Schweißung also im Zweifelsfall eher als „nicht in Ordnung“ bewertet als umgekehrt. Mit Hilfe von KI sollte diese Bewertung nun optimiert und somit die Ausschussquote verringert werden.

Dr. Matthias Prier, Technischer Leiter bei Hans Berg, erklärt die Baugruppe, die Modell für den KI-Anwendungsfall stand.

Die Programmierung einer KI – Schritt für Schritt

Wie kann die Ausschussqote der Haubenaufsteller mit Hilfe von KI verringert werden?

Unsere Experten stellten anschaulich dar, wie eine KI entwickelt und so ein praktischer Anwendungsfall wie der von Berg gelöst werden können. Sie erklärten den gesamten Prozess von der Erfassung über die Strukturierung der Daten und die Programmierung bis hin zum Training und Testen der KI. Darüber hinaus gaben unsere Experten Tipps für barrierearme Tools und eine anwenderfreundliche Programmiersprache. In unserer Dokumentation können Sie das Vorgehen im Detail nachvollziehen. Die engagierten Teilnehmer mit unterschiedlichen Levels an Know-How und Erfahrung brachten interessante Fragestellungen mit ein. Das ermöglichte tiefgehende Diskussionen und gewährleistete den Wissenstransfer ins eigene Unternehmen. In den theoretischen Tests der KI zeigte sich die Programmierung unserer Experten erfolgreich. Folgeschritt zur Implementierung der KI in die Fertigung des Unternehmens ist es nun, das Ganze in der Praxis zu testen, um sich zunehmend einer Ideallösung annähern zu können. So kann auf lange Sicht die starre Maschinenauswertung durch KI ersetzt und die Ausschussquote verringert werden.

Die Veranstaltung bei der Hans Berg GmbH & Co. KG zeigte uns, dass Kooperationen und Teamwork für Unternehmen ein großer Schritt in Richtung einer erfolgreichen Transformation sein können. So begrüßten auch die Teilnehmer den Mut des Gastgebers, unternehmensinterne Herausforderungen offen zu kommunizieren und als Modell ins kalte Wasser zu springen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Besonders danken wir der Hans Berg GmbH & Co. KG für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, dieses wertvolle Projekt umzusetzen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen.

Unser Team "Entwicklungssystematik und kollaboratives Arbeiten"

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Alexander Nüßgen

alexander.nuessgen@th-koeln.de
+49162 3497109

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Marcus Irmer

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