Um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen, muss die Fertigungsindustrie einen Paradigmenwechsel vollziehen und den Ressourcenverbrauch von der wirtschaftlichen Leistung entkoppeln. In diesem Kontext hat der Ansatz der Kreislaufwirtschaft das Potenzial, Nachhaltigkeit in der Industrie zu implementieren und gleichzeitig profitabel zu sein, indem der Wert des Produkts erhalten und die materialbedingten Emissionen reduziert werden. Die entsprechende R-Strategie Re-Assembly, kurz die industrielle Aufbereitung von Produkten mit Upgrades, geht dieses Problem an, indem sie den Produktwert während der Nutzungsphase steigert. Allerdings ist das Konzept in der wissenschaftlichen Literatur und der industriellen Praxis noch nicht so etabliert wie andere R-Strategien. Um dessen Einführung in der Fertigungsindustrie zu ermöglichen, analysiert dieses Papier die Merkmale von Re-Assembly und grenzt den Begriff in der Literatur ab. Durch eine systematische Literaturrecherche werden verwandte Themenbereiche wie Wiederaufarbeitung, kontinuierliche Innovation und Produktaufrüstbarkeit identifiziert und auf Überschneidungen geprüft. Mit einer nachfolgenden PESTLE-Analyse werden die Merkmale zusammengefasst und visualisiert. Abschließend werden die Ergebnisse durch Experteninterviews mit Vertretern der Fertigungsindustrie verifiziert. Dieses Papier erleichtert die Definition von Re-Assembly, unterstützt die Identifizierung von Anwendungsfällen und führt zu Leitprinzipien für die Fertigungsindustrie, um Re-Assembly zu etablieren sowie potenzielle Felder für weitere Forschungen.