„Wie finden wir in der breit gefächerten Diskussion der Transformation heraus, welchen Trends wir folgen sollen und welche Lösungsansätze für uns geeignet sind?“

Thomas Tomakidi

Thomas Tomakidi

Tomakidi ist Referent für das Projekt TrendAuto2030plus bei einem unserer Partner, dem Arbeitgeberverband kölnmetall. Als ehemaliger Geschäftsführer bei großen mittelständischen Automobilzulieferern bringt er über 35 Jahre Automotive-Erfahrung aus der Unternehmens- und betrieblichen Praxis in unser Projekt ein.

Quotation Marks

In unserem Projekt stehen der Mensch und zukünftige Qualifizierungsbedarfe immer im Mittelpunkt.

1Thomas Tomakidi,
was ist überhaupt TrendAuto2030plus?

TrendAuto2030plus ist ein großes Netzwerk in der Region Aachen-Bonn-Köln-Gummersbach und bietet Unternehmen eine Plattform, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen und sich zu vernetzen. Wir bieten den Unternehmen aber auch im Rahmen von spezifisch ausgerichteten Workshops die Gelegenheit, von ExpertInnen aus dem Hochschulbereich und aus der beruflichen Praxis bei den verschiedenen Themen der Transformation Unterstützung zu erhalten. Das Projekt ist im Oktober 2022 mit einem Symposium gestartet und seit Anfang 2023 finden die Workshops zu unseren sieben Themenfeldern statt. Es gibt dann jeweils mehrere Runden im Jahr, in denen die Unternehmen zu den Themenschwerpunkten Unterstützung erfahren können. Bei der Frage ist es auch noch wichtig zu erwähnen, was wir nicht sind. Wir sind nicht beratend tätig, bieten keine Einzelbetreuung an, sondern sind Partner der Branche. Letztendlich liegt es an den Unternehmen selbst, sich hier zu beteiligen, ihre spezifischen Themen in die Workshops einzubringen und durch die Beteiligung dann eben auch Nutzen zu ziehen. Aber damit dieser Mehrwert in Form von Erfahrungsaustausch und themenspezifischer Unterstützung entsteht, ist eine aktive Rolle der Unternehmen in diesem Netzwerk erforderlich.

2Für wen ist TrendAuto2030plus
denn gedacht?

TrendAuto spricht insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) an. Natürlich auch die größeren, aber die KMU haben eben die Herausforderung, die vielfältigen Aufgaben der Transformation mit begrenzten Ressourcen zu bewältigen. Und hier setzt unsere Unterstützung an und zeigt unter anderem auf, wie die KMU aus der Vielfältigkeit der Trends, Methoden und Lösungsansätze die für sie wichtigen herauskristallisieren können, um so die Transformation möglichst ressourcen-schonend und erfolgreich anzupacken.

3Welche Gründe sprechen dafür,
dass sich Unternehmen an dem Projekt beteiligen?

Das sind in erster Linie die aktuellen Trends, die derzeit und in nächster Zukunft große Herausforderungen an Unternehmen stellen. Da ist zum einen die zunehmende Digitalisierung in den Unternehmen, um die Arbeitsprozesse für die Mitarbeitenden einfacher zu gestalten, zu unterstützen oder auch zu ersetzen. So können sich die Mitarbeitenden stärker auf die wertschöpfenden Tätigkeiten ausrichten. Auch Künstliche Intelligenz als Teil der Digitalisierung hält immer mehr Einzug in vor allem größere Unternehmen und die Anwendungen werden natürlich auch in Zukunft zunehmend für KMU wichtig.

Dann haben wir als weitere Herausforderung das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen der Transformation mit den Fragen: Wie werden Wertschöpfungskreisläufe gestaltet? Und wie wird letztendlich das Thema Kreislaufwirtschaft in den Unternehmen umgesetzt, um die Ressourcenschonung möglichst schon in die Produktentwicklung zu integrieren, wenig Abfälle zu erzeugen und energieeffizient zu produzieren?

Der dritte Trend, der Unternehmen insbesondere in der Automobil- und Zulieferindustrie betrifft, ist der technologische Wandel. Hier sei nur als Beispiel das Thema Elektromobilität erwähnt. Weiterhin wird die Änderung des Mobilitätsverhaltens in der Gesellschaft einen zunehmenden Einfluss auf die zukünftigen Geschäftsmodelle der Unternehmen haben. Das sind eben alles Entwicklungen, die in unserem Projekt behandelt werden.

Ich fasse das, was wir zur Transformation oft hören, mal in eine generelle Frage aus Sicht der Unternehmen zusammen: Wie finden wir in der breit gefächerten Diskussion der Transformation heraus, welchen Trends wir folgen sollen, welche Lösungsansätze für uns geeignet sind und wie wir diese dann umsetzen?

4Und was antworten Sie
den Unternehmen darauf?

Es ist eben genau der Schwerpunkt von TrendAuto2030plus, dass die Unternehmen zu diesen Themen konkrete Unterstützung erfahren. Unsere ExpertInnen führen Teilnehmende dahin, den spezifischen Handlungsbedarf in ihren Unternehmen zu identifizieren, insbesondere in Bezug auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und den technologischen Wandel. Und dann erarbeiten wir mit den UnternehmensvertreterInnen, wie sie den identifizierten Handlungsbedarf in eine Transformationsstrategie für ihr Unternehmen überführen und letzten Endes auch praktisch umsetzen können. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: „Mit welchen Produkten werden wir in der Zukunft am Markt agieren? Und welche sind nicht mehr zukunftsfähig?“ Und dann folgerichtig: „Wie kommen wir zu neuen Produkten? Welche Innovationsaktivitäten sollten/können wir ergreifen?“ bis hin zu: „Welche Ressourcen müssen wir aufwenden, um diese Maßnahmen umzusetzen?“ Und hier sind natürlich die MitarbeiterInnen die wesentlichen Beitragsleistenden im Unternehmen. In ihrem Sinne gilt es herauszuarbeiten: „Welcher Qualifizierungsbedarf besteht denn in der Zukunft, um diese Maßnahmen im Unternehmen erfolgreich umzusetzen? Und wie qualifizieren wir denn unsere Mitarbeitenden, dass sie oder wir im Betrieb als Ganzes diesen zukünftigen Bedarfen gewachsen sind?“

Über die Unterstützung durch unsere ExpertInnen hinaus bietet TrendAuto durch das Netzwerk einen zusätzlichen Mehrwert. Unternehmen können sich bei unseren Veranstaltungen untereinander austauschen und so erfahren, wie andere denn bestimmte Aspekte der Transformation umsetzen und wie man diese für das eigene Unternehmen nutzen kann. So erzeugen wir für alle Seiten eine Win-Win-Situation. Unsere Arbeit ist also breit gefächert. Sie kann sicherlich nicht den kompletten Bedarf für die Zukunft bedienen, aber eben die wesentlichen Themen, die aktuell behandelt werden müssen. 

5 Was ist Ihre Rolle im Projekt TrendAuto2030plus? Welche Berührungspunkte haben Sie hier?

 
 

Ja, einmal vom Arbeitgeberverband aus. Kölnmetall ist aktiv am Projekt beteiligt und ist natürlich als Sozialpartner und Interessenvertreter auch sehr stark daran interessiert, die Unternehmen in der Region dabei zu unterstützen, zukunftssicher zu werden und Arbeitsplätze zu halten und schaffen zu können. Deswegen sprechen wir unsere Mitgliedsunternehmen aktiv an, machen auf das Projekt aufmerksam und erklären dessen Inhalte, Ziele und vor allem natürlich die Mehrwerte für die Unternehmen. Eine weitere Intention von mir ist es, praxisorientierte Erfahrungen in das Projekt einzubringen und hier einen Brückenschlag zwischen den Unternehmen und den ProjektleiterInnen zu schaffen, sodass eine intensive Zusammenarbeit entstehen kann.

 
 

6 Was kann ich als Unternehmen in nächster Zeit 2023, 2024 und darüber hinaus ganz konkret noch erwarten?

Also ein wesentliches Ergebnis des Projektes wird es sein, dass alles, was wir erarbeiten, den Unternehmen und der Allgemeinheit zugänglich wird. Zu den brennenden Schwerpunktthemen werden aus den Workshops mit den UnternehmensvertreterInnen und wissenschaftlich gestützter Evaluation Handlungsleitfäden entstehen. Diese stehen dann den Unternehmen zur Verfügung und können von diesen aufgegriffen werden, um so eine Umsetzung in den Betrieben in Gang zu setzen.

Über die Handlungsleitfäden hinaus wird den Unternehmen zukünftig Unterstützung über eine „Kompetenzplattform“ angeboten. Diese wird gerade von den beteiligten Hochschulen zu drei Themenschwerpunkten erarbeitet und steht etwa zum Jahresende auf der Projektplattform https://trendauto2030plus.de/ zur allgemeinen Nutzung bereit. In einem „Mobilitätsatlas“ kann man dann zielorientiert Unternehmen in der Region suchen und finden, um sich mit diesen zu vernetzen und neue Geschäftsbeziehungen aufbauen. Ein „Technologie-Radar“ informiert über aktuelle Technologietrends sowie Produkt- und Prozesstechnologien in der Automotive-Industrie. In unserem Projekt stehen der Mensch und zukünftige Qualifizierungsbedarfe immer im Mittelpunkt. Dazu bietet der dritte Baustein „Weiterbildung“ die Möglichkeit, nach Suchkriterien gezielt spezifische Weiterbildungs-Institutionen und das richtige Qualifizierungsformat für die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und Führungskräften zu finden.

Die Welt entwickelt sich weiter, Entwicklungszyklen werden immer kürzer und damit steigt die Dynamik von Veränderung stetig an. Dadurch werden sich auch zukünftig immer neue Herausforderungen des Wandels für Unternehmen entwickeln. Um den Unternehmen auch über die Projektlaufzeit hinaus Unterstützung zu geben, haben wir die Vision, dass das Netzwerk eine Eigendynamik entwickelt, weil die Unternehmen den Sinn ihrer Beteiligung sehen und weiter nutzen wollen. Die Geschäftsstelle als koordinierende Einheit soll erhalten bleiben und die Unternehmen weiter vernetzen. Und so wird langfristig ein Selbstläufer zum Nutzen aller Beteiligten entstehen.

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